Ereignisreich, spannend und voller neuer Eindrücke waren für die etwa 25 Teilnehmer die beiden Exkursionstage nach Luxemburg. Auf die Spuren Edward Steichens hatte die Gruppe sich begeben, wie übrigens im Vorjahr schon einmal, und wieder war es ein Kooperationsprojekt der Gesellschaft „Foto-Historie e.V.  in Brühl mit der „Gesellschaft Photo Archiv e.V.“, der Fördergesellschaft des LVR-Landesmuseums in Bonn. Und so war die Leiterin des Museums Frau Dr. Uelsberg ebenso unter den Teilnehmern wie die Vorsitzenden der beiden Gesellschaften Prof. Klaus Honnef und Walter G. Müller.

Im Norden des Landes Luxemburg gelegen war Clervaux 2016 das Ziel der damaligen Fahrt. Im Schloss dort ist die legendäre Steichen-Ausstellung „The Family of Man“ dauerhaft untergebracht. Der zweite Tag war der Stadt Luxemburg gewidmet.

In diesen ersten April-Tagen des Jahres 2017 nun stand gleich am ersten Tag der wiederum zweitägigen Tour die renommierte und allseits bekannte Galerie Clairefontaine in der Stadt Luxemburg auf dem Programm. Frau Dr. Ruiter, die Direktorin der Einrichtung, zeigte und erläuterte zunächst die ausgestellten Exponate des zeitgenössischen  japanischen Künstlers und Fotografen Ryuji Taira, geheimnisvolle, teilweise surreal anmutende Schwarzweiß-Arbeiten. Später ging’s hinüber zur nahebei gelegenen Dependance Espace 2. Eigens anlässlich dieses Besuchs war hier eine Auswahl der frühen Farbportraits von Gisèle Freund platziert worden. Simone de Beauvoir, Jean Paul Sartre, James Joyce und viele weitere Inkunabeln der Fotogeschichte konnten bewundert werden.

Der Abend gehörte wieder dem informativen Austausch aller bei Abendessen und Weinprobe im Moselstädtchen Nittel.

Für den zweiten Tag hatte die Kuratorin der Steichen Collections CNA Anke Reitz ein wunderbar spannendes Programm vorgesehen: Einführung in Intention und Arbeit ihrer Kultureinrichtung, Besuch der dortigen Foto-Restaurierungswerkstatt mit praktischer Demonstration gängiger Restaurierungstechniken, Besuch der Ausstellung des zeitgenössischen Fotografen Armand Quetsch und – als grandiosen Höhepunkt und eigentliches Reiseziel – die 1962 von Edward Steichen konzipierte und kuratierte Ausstellung „The bitter Years“, Bilder also vom ländlichen Amerika zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre von den  FSA-Fotografen Walker Evans, Dorothea Lange, Arthur Rothstein usw.

Die Ausstellung ist seit einigen Jahren im Wasserturm und im Pumphaus eines aufgelassenen Industriegeländes im dem kleinen Städtchen Dudelange im Süden der Stadt Luxemburg untergebracht. Präsentation und Aufmachung entsprechen dem Industrieambiente des Standortes, desgleichen die faszinierende Fabrik-Eingangshalle, in welcher die Luxemburg-Exkursion der Foto-Freunde – überwiegend aus dem Rheinland – bei Kaffee und Kuchen, aber auch im regen Gedankenaustausch, zu Ende ging.